Für einen Homepage Baukasten entschieden, Logo hochgeladen, schöne Elemente zusammengeklickt, ein paar Texte rein und noch ein schickes Hintergrundbild ausgesucht. Publizieren. Schon ist die eigene Website online.

So einfach ist das.

Und eben auch nicht.

Der Beweis dafür sind zig tausend Webseiten, die keine Leser und erst recht keine Kunden generieren.

Gute Seiten, schlechte Seiten

Ein Homepage Baukasten macht das Erstellen einer eigenen Website zum Kinderspiel. Programmierkenntnisse sind nicht nötig. Designvorlagen sind im Baukasten bereits enthalten und können mehr oder weniger stark angepasst werden. Mit nur minimalem technischem Geschick lässt sich die Palette der Homepage Baukästen noch um diverse Content Management Systeme (CMS) wie zum Beispiel WordPress erweitern.

 

Wie wählt der Normaluser einen Homepage Baukasten aus?

Man besucht zunächst diverse Vergleichsportale und trifft die erste Vorauswahl für einen Website Baukasten anhand der gewünschten Funktionen und der Bewertungen durch User und Tester. Die Komplexität des Baukastens muss schließlich zum eigenen Können passen. Hat man eine kleine Auswahl zusammen, erfolgt die nächste Entscheidung meist allein per ästhetischem Empfinden: in welchem Baukasten findet man ein Design, das einen aus den Schuhen sägt?

 

Was ist falsch daran?

Prinzipiell gar nichts. Aber! Dass ein Template spektakulär aussieht, liegt nicht allein an der Aufteilung der Elemente, sondern vor allem an der Auswahl der Bilder und am Feintuning. Auch wenn es viele Templates kostenlos gibt, so dienen sie doch einem Marketingzweck. Was bedeutet, dass hier Designer am Werk waren. Wir lassen uns blenden. In dem Moment hat man vergessen, dass das Template zum Inhalt passen muss, um die eigene Zielgruppe führen zu können. Man sieht nur die Screenshots und ist angetan vom edlen Look. Die eigenen Inhalte wird man da schon irgendwie hinein bekommen. Fehler eins.

 

Grundschulabschluss goes Business

Direkt im Anschluss kommt Fehler zwei. Programmiercode ist eine fremde Sprache. Spätestens, wenn der Brötchenkauf mit dem Erwerb einer Waschmaschine endet, weiß auch der letzte Depp, dass er diese Sprache nicht beherrscht.
Doch Gestaltung und Text? Ich bitte Sie! Die ersten Bilder hat man gemalt, noch bevor man in der Grundschule lesen und schreiben lernt. Jedes Handy ist zugleich ein Fotoapparat, jede SMS ein Text. Da wir alle mehr oder weniger täglich ein paar Zeilen schreiben und das eine oder andere Foto schießen, verlieren wir schnell aus den Augen, dass es für Design, Fotografie und geschriebenes Wort zig verschiedenen Ausbildungen gibt.
Tun wir mal so, als würde es sich bei Gestaltung und Inhalt auch um fremde Sprachen handeln. Dann hätte nahezu jeder nach Abschluss der Grundschule die Grundkenntnisse, die ihn dazu befähigen, in diesen Sprachen ein Stück Kuchen zu bestellen. Für eine Businessunterhaltung reicht das jedoch lange nicht.

Doch eine ebensolche Unterhaltung auf Businessniveau wollen Sie mit Hilfe Ihrer Website führen.

 

Zurück zum Baukasten und einem unübersehbaren Problem

Das Programmieren übernimmt zwar der Baukasten, aber Design, Navigation und Inhalt stammen immer noch vom Benutzer. Trotz der ausgeklügelten Technik verfügen die Systeme nicht über Ästhetikmodule, die jammernd aufschreien.
Keiner der Baukästen hat eine Funktion, die im richtigen Moment brüllt: Lass das! Das sieht Scheiße aus! Auch die Funktion Der User Flow führt direkt zum Zurück-Button! fehlt leider. Templates sorgen zwar für ein Minimum an Look, Ordnung und Struktur, doch hat der User noch immer unendlich viele Freiheitsgrade, um die Kiste in den Sand zu fahren.

Für eine private Homepage völlig legitim. Teilweise sogar gut, da es die Persönlichkeit des Schreibers widerspiegelt. Für eine Unternehmensseite ein Desaster.

 

Professionalität wird zuerst am Design bemessen

Der User entscheidet innerhalb von Sekundenbruchteilen, ob er bei Ihnen mit seinem Problem richtig aufgehoben ist. 94% der User machen dies allein am Design fest. Die verbliebenen 6% lügen. Wenn das Design nichts verspricht, kann der Inhalt nichts halten – weil er gar nicht erst zum Zug kommt.

 

Wenn Sie eine Website per Baukasten erstellen,

dann achten Sie drauf, dass Ihr Design der Erwartung Ihrer Zielgruppe entspricht. Wenn Sie das Gefühl vermitteln, Ihre Website wäre Ihnen egal, besteht die Gefahr, dass potentielle Kunden davon ausgehen, dass der Rest Ihres Unternehmens Ihnen auch egal ist.

Einige Punkte, die Sie beachten sollten, finden Sie hier.